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Reisetagebuch Norwegen 2014 - Zweiter Teil

01.08.2014

Wir brachen in Torghatten gegen 11:00 Uhr auf. Es regnete, so dass wir den Aufstieg zum norwegischen Nationalheiligtum, dem Torghatten, der Fels mit dem Loch, abbliesen. Es ging erst mal bis Trondheim, eine sehr schöne und auch gemütliche Stadt. Der erste Weg führte uns zu einem großen Fotofachgeschäft, welches schon im Reiseführer als einzigartig und mit riesiger Auswahl beschrieben wurde. Ich hatte einen Gummifuß bei meinem Gizzo verloren und hoffte auf Ersatz. Aber damit konnte mir der nette Verkäufer, trotz Wühlens im Lager, nicht helfen.


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Die zwei Jungs, die wir an der Fähre von Bodø nach Moskenes kennengelernt hatten, trafen wir in Trondheim wieder, große Freude. Jeder erzählte ganz kurz das bisher Erlebte und dann gingen wir wieder unserer Wege. Im Dom war gerade eine geschlossene Veranstaltung, so blieb uns nur der Weg drumherum.

Auf der Weiterfahrt nach Süden wünschte sich Konny noch einen weiteren Elch zu sehen, und tatsächlich trabte einer ganz langsam und erhaben vor uns über die Straße. Das Elchkind wartete am Straßenrand. Ich denke, dass dies auch für Norweger kein alltäglicher Anblick ist.

Die weitere Fahrt brachte uns bis nach Hjerkinn im Dovrefjell, wo wir uns gegen 24:00 Uhr im Auto zur Ruhe „betteten“.


02.08.2014

Heute war die Nacht schon gegen 04:00 Uhr zu Ende. Im Auto pennen ist schon eine ganz gewaltige Komforteinbuße. Ich habe erst mal den Motor laufen lassen, um es wieder warm zu bekommen. Draußen waren 5° C. Bei mir ging es, aber Konny hat mächtig gefroren.

Wir sind dann gegen 04:30 Uhr losgefahren, immer gaaanz langsam, so mit 55 km/h, Richtung Otta.

Das Frühstück gab es wieder am Rastplatz, sehr schön gelegen neben einem reißenden Fluss.

Ich wollte in der Rondane den Storulfossen fotografieren, welchen mir Thomas W. auf seinem Foto gezeigt hat. Wir sind hoch nach Høvringen und haben 2 ½ Stunden die Straße zum Parkplatz gesucht. Bis ich auf Konny hörte, die schon länger sagte, dass es hier nicht gewesen ist. Nach einem Blick auf die Karte war klar, wir waren eine Serpentinentraße zu zeitig in die Rondane abgebogen. Also ab nach Otta und da nach Mysusæter. Und siehe da, sofort gefunden. Wir waren beide richtig fertig ob der sehr kurzen und kalten Nacht, aber nun waren wir einmal hier und das Foto musste gemacht werden. Es wurden dann erst mal einige andere an einem kleineren Wasserfall. Den „eigentlichen“ habe ich erst am Schluss gefunden, er war aber sehr deutlich ausgeschildert. Beim Hinlaufen wollte ich abkürzen, stellte dann aber rechts schnell fest, dass der Weg über den morastigen Untergrund keine so gute Idee war. Beim Abstieg am Wasserfall rutschte ich aus und knallte wieder auf den rechten Ellenbogen. Genau der, welcher auch schon an der Atlantikküste herhalten musste, als es mir auf klitschigen Steinen die Füße wegriss. Mist, jetzt brauche ich ein Kissen auf der Armablage im Auto ☺. Und diese Stürze passieren IMMER, wenn Konny NICHT mit dabei ist. Daraus sollte man lernen...

Gegen 14.00 Uhr mieteten wir uns eine Hütte, wo wir uns als erstes duschten und dann knapp 3 Stunden schliefen. Dann Abendessen und der Tag ging ruhig zu Ende, das Wetter wurde schlechter.


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03.08.2014

Nach dem Frühstück ging es weiter. Den Beseggen haben wir uns abgeschminkt. Es soll Montag und Dienstag den ganzen Tag regnen, Gewitterwarnungen gibt es auch, da wäre die Tour keine gute Idee, wenn nicht gar lebensgefährlich. Also planen wir um und fahren nach Sogndal. Von da können wir an den Nigardsbreen fahren, die älteste Stabkirche in Norwegen in Urnes besuchen, uns die Stadt ansehen und überhaupt die letzten 3 Tage die Ruhe genießen.

Die Fahrt führte uns von Lom, wo Konny Gott sei Dank den Zimtschnecken nicht widerstehen konnte, die 55 nach Sogndal. Eine superschöne Straße über das Sognefjell, wo wir ab und zu anhielten. Der erste größere Abstecher führte uns aber gleich noch mal die 15 km zur Juvasshytta. Leider regnete es oft, aber das tat der Begeisterung keinen Abbruch. Leider konnte man die ganzen Gletscher nicht zur Gänze sehen, die Wolken hingen tief. Auch ein Rentier bekamen wir dieses Jahr leider nicht zu Gesicht, dafür aber einen so farbintensiven Regenbogen, wie wir ihn selten sahen. Der zweite Abstecher ging 17 km zur Leirvassbu. Eine anspruchsvolle Strecke, mein Spoiler ratzte 2 mal kurz über die s. g. Straße. Aber nichts passiert.

In Sogndal war eine Hütte schnell gefunden und die Wahl stellte sich wieder einmal als sehr gut dar. Loftenes Hytter - geräumig mit Dusche, kleinen Wohnzimmer mit Küche und Schlafzimmer, was will man mehr. Und das Beste, keine 4 Meter bis zum Wasser des Sogndalsfjorden – genial.


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04.08.2014

Die erste Station war heute die älteste Stabkirche in Norwegen, und zwar die von Urnes. Die Überfahrt mit einer kleinen Fähre dauerte vielleicht 20 min und dann ging es mit dem Auto direkt vor das alte Gotteshaus. Das man dort nicht parken dürfe, wurde Konny vom Ticketverkäufer so unfreundlich gesagt, dass sie gleich keine Lust mehr hatte, die Kirche zu besuchen. Ich machte ein paar Fotos von außen, drinnen war fotografieren eh nicht gestattet, und dann fuhren wir weiter. Unser Tagesziel war der Nigardsbreen. Bis dahin mussten wir wieder am Lustrafjord auf der Ostseite wieder nach Norden und von da auf der Westseite Richtung Süden bis Gaupne fahren. Dann biegt die Straße rechts nach Norden zum Nigardsbreen ab.

Es ist ein einmaliger Anblick, wenn man den Gletscher auftauchen sieht. Es ist einer der wenigen Gletscherzungen, wo man richtig ans Eis kann. Das dies nicht ungefährlich ist, hat man am 10.08.2014 gesehen, als ein deutsches Ehepaar vor den Augen ihrer 8 und 10 Jahre alten Söhne von herabstürzenden Eisbrocken erschlagen wurde. 6 Tage, nachdem wir an der gleichen Stelle gestanden haben. Wir liefen vom Parkplatz 45 min bis zum Gletscher und wir machten viele Fotos. Für den Rückweg brauchten wir 30 min. Am Gletschermuseum gab es Mittag, obwohl es nun auch schon wieder 15.30 Uhr war. Ich wollte dann noch mal weiter hochfahren, bis zum Staudamm. Das haben wir dann auch gemacht. Der Anblick ist unglaublich, eine Gletscherzunge kalbt direkt in den See. Aus diesem Grund stehen auch Warnschilder, die Welle kann 40-70m über das Ufer treten, wenn ein großer Eisberg ins Wasser fällt.

Die Rücktour in unsere Hütte wurde von teilweise starken Regen begleidet. Der Gletscherfluss dampfte, als würde er flüssigen Stickstoff transportieren, was auch wieder ein paar schicke Fotos brachte. Gegen 20:30 Uhr waren wir wieder da, ein schöner Tag geht zu Ende.


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05.08.2014

Ein ruhiger Tag heute, welcher richtig gut begann. Wir haben eine Robbe im Fjord direkt vor unserer Nase beobachten können und wenig später auch noch zwei Schweinswale, klasse. Dann haben wir uns heute mal den Ort Sogndal angeschaut und sind bissl durch die Läden gezogen. Ich habe einen schönen dünnen Unterziehpullover für den Winter bekommen. Reine Wolle, in Norwegen hergestellt und eine Lieblingsmarke der Nordmänner und -frauen.

Nach einem Mittagsstündl (muss auch mal sein) setzten wir uns noch mal ins Auto und sind nach Lærdal gefahren. Dort über die alte Fjellstraße, über Hornadalen und Kvammadalen nach Aurlandsvangen. Dass es dort eine Tankstelle gab, war für uns ein großes Glück, zurück wäre es ganz bestimmt knapp geworden. Der 24,5 km lange Lærdalstunnel wieder zurück ist schon ein beachtliches Bauwerk. Mit einigen Fotostopps waren das auch mal schnell 5 Stunden, die vergangen sind wie im Flug.


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06.08.2014

Der vorletzte Tag bricht an und wir verabschieden uns gegen 11.00 Uhr von Sogndal. Ziel ist Oslo, wo ich abends die Oper in der blauen Stunde fotografieren möchte. Bis dahin sind es 476 km. Wir nehmen nicht den direkten Weg, sondern fahren über die Hardangervidda. Unser Ziel müsste trotzdem bis 22.00 Uhr zu erreichen sein.

Die Hardangervidda ist schon sehr beeindruckend. Sie ist mit ca. 8.000 km² die größte Hochebene Europas und liegt im Mittel auf einer Höhe zwischen 1200 m und 1400 m.

Wir hatten 2013 am Lægreidvatnet einen Steinturm gebaut und schauten natürlich, ob er noch steht - wir haben ihn sofort gefunden und ich denke und hoffe, ihn gibt es in 20 Jahren noch ☺.

Wir fuhren tatsächlich gegen 21:45 Uhr in Oslo ein und standen kurz nach 22:00 Uhr gegenüber der Oper am Kai. Wir fotografierten über 2 Stunden an und auf der Oper und suchten uns dann etwas außerhalb von Oslo eine ruhige Ecke zum schlafen. Wir hatten uns entschlossen, die letzte Nacht noch mal im Auto zu verbringen, auf der Fähre können wir uns dann auch wieder einer ordentlichen Hygiene widmen.


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07.08.2014

Nach einer ruhigen Nacht und einem improvisierten Frühstück an der großem Marina in Oslo hatten wir noch 4 Stunden Zeit, bist wir zum Check In an der Fähre sein mussten. Meine Idee, uns den Vigeland-Skulpturenpark in Oslo anzuschauen, stieß bei Konny auf Begeisterung.

Wegen der Uhrzeit waren wir neben einigen Joggern und Hundebesitzern mit die ersten im Park und ich konnte in Ruhe einige Skulpturen, den großen Brunnen und später auch die Horden der asiatischen Touristen vor die Linse nehmen.

Die Wartezeit an der Fähre überbrückten wir mit lesen, pünktlich 14:00 Uhr legte sie ab und wir verließen Oslo bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen.

Morgen Abend werden wir wieder zum Hause sein und ein schöner und sehr erlebnisreicher Urlaub ist zu Ende.


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